Donnerstag, 24. Oktober 2013

Time to wander

Ich spüre es wieder. Fernweh. Mein Körper der nach dem Unbekannten schreit, nah der Ferne, nach neuen Städten, neuen Länder, neuen Menschen. Bin ich zu jung dafür? Ich war schon viel zu lange hier, in meinem Bundesland, in meinem Umkreis. Das Meer habe ich auch nur kurz gesehen, zumindest dieses Jahr. Die letzten drei Jahre war ich um diese Zeit immer in Frankreich. Das fehlt mir. Ich brauche andere Länder, ich brauche verschiedene Kulturen. Mein Herz sehnt sich nach der Ferne, es weiß, dass es hier immer ein Zuhause hat. Ich glaube genau deshalb kann ich mir Fernweh ohne schlechtes Gewissen erlauben, weil ich hier ein tolles Leben habe, dass immer für mich da sein wird. Es mag albern sein, aber ich brauche Fernweh. Ich liebe es zu verreisen, weit weg, einfach weg. Keine Ahnung ob das daran liegt, dass ich jung bin. Vermutlich ein bisschen, oder es liegt an mir. Vielleicht bin ich einfach dafür gemacht. Viele 16 jährige Mädchen haben bestimmt schon viel mehr gesehen als ich, manche genauso viel (meine Freundinnen zum Beispiel), andere weniger. Aber haben sie es auch gespürt? Diese innerliche Ruhe wenn man 14 Stunden lang Bus fährt und weiß das man bald etwas neues erlebt? Das Glück wenn der Flieger über dem Meer schwebt und man alle Ängste vergisst? Die schönsten Erinnerungen meines Lebens hängen mit dem Verreisen zusammen. Ich verliebe mich. Jedesmal wenn ich irgendwo ankomme verliebe ich mich. In ein Haus, Pflanzen, Menschen oder was sich alles finden lässt. in London habe ich mich in eine Parkfläche verliebt, eine Straße, Häuser, Kleidung, Läden und in so viele Menschen! Auf Mallorca war es das Meer, der Strand weit weg von Leuten die Deutsch sprechen, mein Sandwich, den Sand zwischen Zehen und Zähnen, die Strandbar, das Sofa auf dem ich geschlafen habe, die Treppen, das Wetter und in das Zitroneneis. In Denia hab ich mich in den Berg verliebt, in unseren Pool, in das Essen (damals aß ich noch Fisch), in den Sonnenuntergang, den Strand, das Spazieren gehen und in unsere Wohnung. In Valencia gab es diese tollen Straßen, die wunderschönen Häuser, die Menschen, einfach alles. Ich will nicht jeden Ort aufzählen, aber einen noch, ein Ort der mein Herz schon in der ersten Sekunde erobert hat, ein Ort der sich wie eine zweite Heimat an fühlt: Nantes. Ich war die letzten drei Jahre wie gesagt jedes Mal eine Woche in Frankreich, wir waren immer in einem kleinen Ort sehr nah bei Nantes, sind also oft dort hingefahren. Es gibt keinen Ort der mich so sehr in seinen Bann gerissen hat. Diese wunderschöne Stadt! Ich fühle mich dort so wohl, einfach als wäre ein Stück meiner selbst Französin. Selbst Beirut, eine geliebte Band, teilt diese Liebe. Nantes verzauberte mich mit einem Stadtfest, Pâtisserien, Musik, Menschen. Ich kann meine Liebe zu diesem Ort nicht beschreiben. Ich weiß auch nicht genau warum es ausgerechnet Frankreich ist, ich höre oft, dass viele meiner Freunde es nicht mögen. Ich träume davon dort eine Zeit lang zu leben, nur ein/zwei Jahre. Ich muss noch Paris sehen, ich muss die Sprache besser lernen (aber wohl eher außerhalb der Schule), ich muss einfach noch oft nach Frankreich. Warum fühlt es sich so sehr nach Heimat an, wenn ich doch nicht jedes Wort verstehe und nicht alles fragen kann? Warum blühe ich dort so auf? Oh, auch Pornic in Frankreich war unglaublich schön. Auch im Regen. Vor allem im Regen. Sieh dir bitte auch die Welt etwas an, mach es dir zu liebe. Wer weiß was du noch finden wirst. Vielleicht ist es ein Sommerflirt, es könnte aber auch die große Liebe sein. Das zwischen London und mir scheint schon etwas ernstes zu sein, aber mein Herz gehört wohl Nantes.

Love


1 Kommentar:

  1. Danke für deine Antwort! Habe gar nicht damit gerechnet.
    Schreib weiter und wirklich, bleib stark!

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