Sonntag, 3. November 2013

Lover to Lover

Ich wollte eigentlich mit einem Zitat über Glück anfangen, aber ich suche und suche und keins passt zu dem was ich sagen will. Es gibt wirklich schöne, aber es ist eben nicht das, was ich zum Glück sagen will. Ich weiß auch eigentlich gar nicht was ich zum Glück sagen soll. Glück hat so viele Facetten. Wo ist es kein Glück mehr, sondern Zufriedenheit? Ich denke momentan viel darüber nach. Ich bin zufrieden, vieles läuft bei mir nicht gut, ich habe viel Angst, aber trotzdem bin ich nicht unglücklich. Irgendwas hat sich in meinem Kopf verändert. Vielleicht sind an meiner Mauer einfach Blumen gewachsen. Ich möchte nicht behaupten immer glücklich zu sein, oder immer zufrieden, aber ich bin es oft. Schritt für Schritt wachse ich an meiner Vergangenheit und werde mehr so wie ich sein will. Ich weiß, ich bin 16, meine Meinung wird sich noch 100 Mal ändern, aber was wenn nicht? Was, wenn ich vielleicht doch schon etwas reifer bin? 16 ist noch unglaublich jung, allerdings weiß ich nicht wie viel von meinem Leben ich schon erlebt habe. Ich hoffe doch, dass zumindest die nächsten 16 Jahre auch so verlaufen werden. Von Katastrophe zu Katastrophe, von Verlust zu Verlust. Solang man immer wieder aufstehen kann, ist das nämlich nicht schlimm. Es macht mich zu keinem schlechten Menschen, wenn ich sage, dass ich viel Scheiße erlebt habe. Es macht auch dich nicht zu einem. Das ist so. Wir alle erleben Verluste und wir scheitern. Rückblickend ist es nur wichtig, dass Gute im Schlechten zu finden. Das Gute an meiner Krankheit: Im Krankenhaus hat meine Mom meine Narben gesehen. Ich musste es ihr nicht erklären und jetzt bekomme ich auch noch eine Therapie! Glück im Unglück. Mein Vater war mir kein guter Vater, er ist weg und ich muss mit vielen Sachen selbst fertig werden. Deshalb bin ich stark geworden, ich kann viel aushalten. Wir haben jahrelang bei einem Alkoholiker erlebt und er hat seinen Teil getan, mich vollkommen zu zerstören. So habe ich gelernt, wie ich niemals werden will, was aus Menschen werden kann, wenn sie nicht aufpassen. Zu dieser Zeit habe ich in meinem Zimmer gelebt, ich hatte Angst vor ihm, panische Angst ihn zu sehen. Das positive daran ist wohl mein Fernweh, mein Drang nach Freiheit, die Abenteuerlust. Viele meiner liebsten Wesenszüge stammen aus etwas schlechtem heraus. Wer sagt, dass es bei dir nicht auch so ist? Warum sehen wir im Schlechten so selten das Gute? Wäre das nicht viel leichter?
Ich habe heute eine furchtbare Werbung gesehen. Irgendwas mit Träumen die schnell erfüllt sein sollten. Warum sollte irgendjemand realistische Träume haben? Das ist vollkommen idiotisch. Träume sollen riesig sein! Ich kann davon träumen mal einen Artikel für eine Zeitschrift zu schreiben. Oder ich träume von einem Buch. Ersteres habe ich schon so oft erfüllt, dass es kein Traum sein kann. Aber ein eigenes Buch? Ich bin viel zu faul so viel zu schreiben, deshalb ist es unrealistisch und deshalb träume ich davon. Ich will einen Loft. Ich will einen großen Garten, tolle Kleidung, eines dieser schwebenden Betten, einen Job der mich erfüllt, 5 Sprachen fließend sprechen, gefühlte 1000 Länder gesehen haben, einen Kopfstand können und so viel mehr. Das sind Träume, aber wer groß träumt erreicht viel. Ich spreche schon 2 Sprachen, nicht viel, aber die Grundlage für eine 3. steht. Und mit dem Kopfstand habe ich auch schon angefangen. Ich habe auch eine Liste mit 100 Dingen, die ich getan haben will. Vieles davon wird eines Tages kommen, alles darauf ist erreichbar, es sind Ziele, keine Träume. Von meinen Träumen erzähle ich niemandem. Zumindest nicht von allen. So viel allerdings: In keinem meiner Träume geht es um ein Haus, Kinder oder einen Mann. Also auch kein Heiraten. Vielleicht kommt so was eines Tages, aber es sind keine Träume. Was sind deine Träume? Ich wünsche dir, dass sie sich eines Tages erfüllen.
Gestern war ein langer Abend. Heute Morgen um fünf betraten wir das Haus. Eigentlich wollten wir noch einmal raus gehen, aber die Kneipen hatten bereits zu. Also sahen wir Harry Potter und schliefen erst zu dritt und dann zu zweit auf einem Sofa. Ich hab das erste Mal Absinth getrunken. Wir haben viel geredet. Wie so oft hat sich kein Typ für mich interessiert. Trotzdem kann ich zurecht behaupten, dass es eine tolle Nacht war. Ich war die Jüngste der Runde. 16. Alle anderen waren 19-25 (glaube ich). Einer meinte, dass es nach 16 besser werden würde, aber wie kann etwas DAS toppen? Ich will nicht älter werden. Dieses Jahr war so toll! Mein erster Freund hat mit mir Schluss gemacht? Bitte! Wir haben kaum zusammen gepasst und ich merke wie ich ohne ihn immer mehr ich werde. Die Beziehung hatte auch gute Seiten, ohne Frage, aber ohne sie bin ich besser dran. Du solltest keine Beziehungen führen, die dich unglücklich machen. Auch keine Freundschaften. Wir sollten einfach nichts machen, dass uns unglücklich macht. Und ich fange langsam an damit. Du solltest es auch. Bedenke aber, dass du trotzdem niemanden verletzen solltest, außer es lässt sich nicht verhindern. Zurück zum 16 sein.. wie soll etwas besser sein? Das ganze Jahr war voller Karma und ich werde Stück für Stück ich. Es ist toll sich zu entwickeln, findest du nicht auch? Wir sind zu jung zum stillstehen und gemacht um zu rennen. Wir sind jung, wir sind frei, wir streben nach Glück und kämpfen. Jeder von uns kämpft. Der eine für sein Recht, ein anderer für die Liebe, wieder einer für seine Freiheit. Kämpfen stärkt uns. Unser Schlachtfeld ist das Leben. Wir sollten alles dafür geben, dass unser Kampf nicht im Krieg endet, denn Krieg fordert Opfer, er zerstört jeden, egal ob Gewinner oder Verlierer. Im Kampf kann man gewinnen oder verlieren, wobei der Verlierer einfach daran stärker wird und nicht aufgeben sollte und der Gewinner weiß, dass der nächste Kampf wartet und er nicht immer gewinnen kann. Wir sollten im Leben auf alles gefasst sein. Und für Glück hat sich bisher jeder Kampf gelohnt.
Eins noch, hier ist meine E-Mail Adresse, falls du mal jemanden zum Reden brauchst: emilydawnlive@googlemail.com

Love


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