Sonntag, 20. Oktober 2013

Ist nur Konfettiregen, der in unseren Haaren klebt

Eine Liste meiner Probleme, die mir den Kopf zerbrechen:
- das Fett in mir
- das Problem mit dem Essen
- die Einsamkeit
- die (berechtigte) Angst vor dem Sterben
- die Angst vor mir
Und was sollte ich mit Probleme machen? Ich sollte sie abarbeiten. Ich bin Fett. Ich finde mich selbst ziemlich hässlich, ab und an habe ich "hübsche" Tage. Sonderlich schön fühle ich mich da allerdings auch nicht. Was hilft gegen Fett? Sport. Also mache ich Sport. Leider viel zu wenig, weil einfach keine Zeit mehr da ist. Ich würde gerne mindestens drei mal in der Woche eine Stunde Sport machen. Das sollte doch zu schaffen sein! Vermutlich werde ich mir bald eine Yogamatte kaufen, dann kann ich zuhause auch mehr machen. Ich bekomme meinen Körper schon irgendwie in den Griff. Da ich nun so oder so schön beim Thema abnehmen bin: Ich habe keinen Hunger, esse aber wie sonst was. Ich habe wirklich keinen Hunger. Nie. Ab und zu zieht sich mein Magen zusammen und mir wird schlecht, aber ich will nichts essen. Also esse ich wenn andere essen. Und jetzt in den Ferien bin ich auf mich alleine gestellt und esse viel zu viel. Oder ist es doch zu wenig? Gestern war es zu viel, eindeutig. Aber sonst? Ich kann das nicht einschätzen. Ich bin am überlegen Tagebuch darüber zuführen, damit ich andere fragen kann, ob das normal ist. Ich habe es etwas verlernt. Wenn meine Mom nicht hier wäre und kein Besuch kommen würde, hätte ich vermutlich seit den Ferien nichts mehr gegessen. Und es würde mir gut dabei gehen. Ich liebe dieses Gefühl wirklich, aber es ist schlecht für mich. Essen ist wichtig. Du bist wichtig. Ich habe auch heute schon etwas gegessen! In der Schule vergesse ich manchmal zu essen. Essen ist komisch und manchmal würde ich es auch gerne einfach lassen, auch wegen dem Abnehmen. Aber ich weiß, dass ich ohne essen kann, noch mehr brauche ich es allerdings. Nur eben das richtige. In Maßen. Vor kurzem habe ich mal die Kalorien von einem Tag ausgerechnet, an dem ich wirklich viel gegessen habe: 1120kcal. Das klingt so viel, ist aber eigentlich recht wenig.. mein Körper ist allerdings schon sehr daran gewöhnt, also kein Abnehmeffekt. Aber ich essen und das ist das Wichtigste!
Muss ich die Einsamkeit näher erläutern? Es ist Herbst, glückliche Paare um mich herum, nachmittags kaum noch Zeit für Freunde. Ich fühle mich eben einsam und ändern kann ich das auch schlecht. Ich suche mir nämlich ganz sicher keinen Freund, die Jahreszeit ändern, ist wohl etwas schwer und das wir keine Zeit mehr haben, geht uns allen ja so.
Die Angst vor dem Sterben kann ich nicht alleine bekämpfen. Ich habe ein Trauma, es schränkt mich ein. Aber bald beginnt meine Therapie. Dort werde ich lernen, damit umzugehen. Ich will einfach nie wieder dem Tod so nah sein. Ich will keine Tabletten mehr schlucken, damit nichts passieren kann und vor allem will ich einfach wissen, dass mit meinem Kopf alles ok ist. Ich will wissen, dass ich weiterhin sprechen und schreiben kann. Nicht nur denken. Ich könnte nur noch denken, meine Worte klangen falsch und meine ganzer Körper gab auf. Das möchte ich nicht mehr erleben, ich will nicht mehr Tag für Tag daran denken müssen. Mit einer Therapie werde ich das schaffen. Ohne wohl eher nicht.
Die Angst vor mir.. in meinem Kopf kämpfen Stimmen. Eine hasst mich eben. Sie sorgt dafür, dass ich mich schlage, wenn ich etwas falsch mache. Sie hat dafür gesorgt, dass ich mich schneide. Aber langsam wird sie schwächer. Es klingt so albern, aber ich bin einen ganzen Schritt weiter. Einfach so. Einfach weil ich glücklich sein will. In der Therapie werde ich hoffentlich auch lernen, wie ich mich gar nicht mehr verletzen kann. Das wäre gut. Ich habe es immer noch nicht geschafft meine Klingen weg zu werfen. Wenn ich das geschafft habe, ist ein großes Kapitel meines Leben unwichtig geworden. Ich kann es schaffen. Du kannst es schaffen. Wir alle können es schaffen glücklich zu werden. Es liegt bei uns. Es liegt an uns. Wir sollten nur eben nicht zu viel vom Glück erwarten. Nur jeden Tag ein bisschen Glück. Und wenn das nur jeden Morgen eine Nachricht von der gleichen Person ist, dann ist das so. Ein Schmetterling kann Glück sein. Nichtstun kann es sein, ein Kuss, eine Umarmung, ein Wimpernschlag, ein Lied, eine Sekunde, eine Wolke, ein Anruf, eine Postkarte, ein Foto, ein Lachen, eine Sonnenstrahl oder auch einfach ein Buch. Glück ist nicht schwer, schwer ist es oft unsere Erwartungen daran zu erfüllen. Wir sollten einfach mal offen sein für Glück. Vielleicht ist Glück nicht, dass man die Liebe des Lebens findet, sondern dass man lieben kann. Vielleicht ist Glück im Regen tanzen zu können. Vielleicht ist es Glück zu denken. Vielleicht ist Glück ganz einfach. Vielleicht ist Leben Glück. Vielleicht sind wir zu beeinflusst um einfach glücklich zu sein mit dem was wir haben. Zufriedenheit wäre doch schön. Wir sollten fast immer zufrieden und jeden Tag ein wenig glücklich sein. Ich habe lange gebraucht um Glück im alltäglichen zu finden. Ich freue mich nicht über jede Kleinigkeit, aber ich freue mich über Sonnenstrahlen, Musik, Lachen, Albernheiten, Küsse, Umarmungen, Freunde und über mein Leben.

Love


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